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Das HLZ-Athletik-Konzept

Die Anforderungen im modernen Handball-Sport haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Das Spiel ist wesentlich schneller und dynamischer geworden. Gleichzeitig ist das technische und taktische Repertoire der Spieler deutlich umfangreicher geworden.

Als Basis jeglicher Bewegung ist eine umfassende athletische Ausbildung der Jugendspieler heute unerlässlich um Karrieren nicht nur im Spitzensport zu ermöglichen und langfristig möglichst verletzungsfrei auf hohem Niveau spielen zu können. Die athletische Ausbildung wurde und wird in vielen Fällen vernachlässigt.

Das HLZ setzt dem sein umfangreiches Athletik-Konzept entgegen, welches in Zusammenarbeit der HLZ-Athletik-Trainer, der medizinischen Abteilung und Sportwissenschaftlern erarbeitet wurde. Schwerpunkte des HLZ-Athletik-Konzepts werden im Folgenden dargestellt.

Einblicke ins Athletik-Training

In diesem kurzen Video zeigt unser Chef-Athletiktrainer Tobias Salewsky einige Einblicke in das regelmäßige Athletik-Training im HLZ Ahlen.

Einen besonderen Schwerpunkt legen wir auf einen langfristigen Leistungsaufbau und eine gezielte Verletzungsprävention. 

Individuelles Athletik-Training

Physiotherapeut und Athletik-Trainer Tobias Salewsky ist einer von bundesweit nur 60 zertifizierten Fachtrainern des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB). Neben der 3. Liga-Mannschaft betreut Salewsky zusammen mit dem HLZ-Athletik-Trainer-Team auch die Jugendmannschaften der HLZ Ahlener SG. 

Zeitungsartikel Die Glocke vom 28.09.2016: "Salewskys heilende Hände gefragt"

Individeulle Trainingspläne im Athletik-Bereich bauen auf einer gezielten Leistungsdiagnostik auf. Durch diese können Stärken und Schwächen der Spielerinnen und Spieler identifiziert und gezielt trainiert werden. Ebenfalls bietet die Leistungsdiagnositk die Möglichkeit nach Verletzungen den Stand der Rehabilitation besser zu beurteilen um schneller wieder ins Spiel- und Mannschaftstrianing einsteigen zu können. 

Beweglichkeit

Beweglichkeitstraining ist die insbesondere im Handball Langezeit am meisten unterschätzte Athletik-Form. Einseitiges Krafttraining schränkt die Beweglichkeit der Spieler insbesondere durch Muskelverkürzungen ein. Die Beweglichkeit ist allerdings gerade im modernen Handball eine wesentliche Erfolgskomponente. Anspruchsvolle technische Wurf-, Pass- oder Täuschungsbewegungen können nur mit einem Höchstmaß an Beweglichkeit bei gleichzeitigen Kraftvoraussetzungen erfolgen. Im HLZ werden daher die Trainingsschwerpunkte auf den Bereich des so genannten "Functional Training" gelegt. Gemäß des Leitsatzes "Train movements, not muscles" trainieren die HLZ-Jugendspieler mit einem langfristig orientierten, nachhaltigen Athletik-Konzept.

Koordinations- & Agilitätsstraining

Koordination ist die Basis jeglicher Bewegung. Im modernen Handballsport geht es insbesondere um den Begriff der Handlungsschnelligkeit. Die Prozesse, die zwischen dem Wahrnehmen eines Ereignisses durch die Sinnesorgane bis zur anschließenden motorischen Aktion ablaufen, werden auch als Sensomotorik bezeichnet. Hierbei spielen zum Beispiel die Auge-Hand- oder Auge-Fuß-Koordination eine zentrale Rolle. Die Verbesserung der Koordination eines Spielers kann nur durch gezieltes regelmäßiges Training erfolgen. Das HLZ setzt daher auf umfangreiche Trainingsmaßnahmen während des normalen Mannschaftstrainings, als auch auf gezieltes Training in gesonderten Koordinationseinheiten.

Ganzkörperstabilisation

Die Ganzkörperstabilisation bildet im Handball eine zentrale Leistungs-Komponente. Eine ausgeprägte Rumpfmuskulatur in Kombination mit Arm- und Beinmuskulatur dienen als Grundlage zur Ausführung von schnellen und technisch sauberen Bewegungen im Handball. Zusätzlich kann nur durch eine umfassende Ganzkörperstabilisation den besonderen Herausforderungen einer Vollkontaktsportart entgegengetreten werden. Unter maximalem Körperkontakt in der Luft die Kontrolle zu bewahren, erfordert neben einem ausgeprägten Gleichgewichtssinn und einem Balancegefühl ein Maximum an Körperspannung. Diese Körperspannung wird im Rahmen jedes Mannschaftstrainings als Teilkomponente trainiert und verbessert. Zusätzlich werden mit gezielten individuellen Trainingsplänen Schwächen und Stärken der Spieler analysiert und gezielt trainiert. 

Gezielte Verletzungsprävention

Einseitiges Krafttraining dominierte über Jahrzehnte das Training in den meisten Vereinen und ist nach Auffassung des HLZ-Athletik-Teams eine der häufigsten Ursachen für wiederkehrende langfristige Sportverletzungen durch den unbewussten Aufbau von muskulären Dysbalancen. Mit einem gezielten Verletzungs-Präventions-Training werden die HLZ-Jugendspieler auf eine langfristige Handball-Karriere vorbereitet. Propriozeptives Training, Regenerationstraining, sowie individuelle Trainingspläne bilden die Grundbausteine der Verletzungsprävention im HLZ. Weitere Informationen zum Thema Verletzungsprävention sind unter "Medizinische Betreuung" einzusehe

Langhanteltraining

Eine der größten Leistungsreserven liegt in der funktionalen Bewegungsverbesserung mit gezielter Ganzkörperstabilisation, sowie der Verbesserung der Explosivkraft. All diese Komponenten werden ab der B-Jugend mit einem gezielten Langhanteltraining gemäß DHB-Jugendkonzept für den Leistungssport gesteigert. Bereits in der C-Jugend setzt das Langhanteltaining im HLZ in Form eines reinen Technikerwerbstrainings zur Verbesserung der Beweglichkeit an. Der große Vorteil des Langhanteltrainings im Handballsport liegt in der Übertragungsleistung, die durch die sich im Raum frei beweglichen Gewichte (Dreidimensionalität im Gegensatz zu einseitig geführten Bewegungen im Gerätetraining) zu Stande kommt. Eine vertikale, eine horizontale und eine rotatorische Komponente fordern beim Langhanteltraining den gekonnten Einsatz von Muskelketten im gesamten Körper und führen zu Kraftzuwächsen sowie einer Erhöhung der Gesamtbeweglichkeit. 

ProSling-Training

Der moderne HLZ-Athletik-Raum ist neben einer Vielzahl von Langhanteln und weiteren Trainingsgeräten auch mit acht ProSlings ausgestattet. ProSlings sind frei im Raum aufgehängte Trainingsgurte, die eine Vielzahl an Ganzkörper-Workouts mit variablen Schwierigkeitsstufen und Variationen ermöglichen. Insbesondere die erzeugte Instabilität und die rotatorischen Komponenten des Trainings verbessern die Rumpfmuskulatur und erhöhen die Ganzkörperspannung im Rahmen eines umfangreichen funktionellen Bewegungstrainings.

Je nach Alters- bzw. Leistungsstufe werden gezielte Trainingspläne erstellt und ergänzen das Athletik-Training der HLZ-Jugendspieler um eine weitere motivierende Komponente.

Spieleranalysen

Jeder Spieler hat individuelle Stärken und Schwächen. Dementsprechend ist es unser Ziel jeder Spieler individuell zu betrachten. Mit unseren Athletik-Trainern und Partnern im medizinischen Bereich sorgen wir dafür, dass die Spieler/-innen eine invidiuelle Analyse durchlaufen um im Anschluss optimale Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung zu schaffen. Hierzu zählen unter anderem: 

  • Funktional Movement Screen (FMS-Test)
  • Maximalkraftttests
  • Körperanalysen (bspw. mittels Laservermessung)
  • Orthopädische & sportmedizinische Untersuchung
  • Sprungtests
  • Cardio-Tests
  • Ernährungs-Analysen